Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr – Chancen für geräuscharme Logistik in unseren Städten

Wie können Unternehmen durch den Einsatz von Elektromobilität ihre urbane Logistik effizienter, nachhaltiger und gleichzeitig stadtverträglicher gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Anwendertags „Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr – Chancen für geräuscharme Logistik in unseren Städten“. Durchgeführt wurde die Veranstaltung von dem Transferprojekt SNAP, welches im Rahmen des Leistungszentrums Logistik und IT durchgeführt wurde.

Elektromobilität schafft neue Spielräume für die urbane Versorgung

Elektromobilität und geräuscharme Technologien eröffnen neue Möglichkeiten für die Belieferung in Städten. Während tagsüber Straßen und Ladezonen stark frequentiert sind, können E-Lkw und lärmarme Be- und Entladeverfahren Lieferprozesse in Nacht- und Randstunden verlagern – effizient, emissionsarm und mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung. Für Unternehmen bieten sich dadurch Chancen, ihre Logistikprozesse zu flexibilisieren, Zeitfenster besser zu nutzen und gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Lebensqualität in urbanen Räumen zu leisten.

Praxis trifft Forschung: Ein Tag voller Impulse

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Alex Vastag, Leiter der Verkehrslogistik am Fraunhofer IML, bot das Programm praxisnahe Einblicke in aktuelle Strategien und Technologien für eine geräuscharme Logistik:

  • Marvin Gehrke (Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin) stellte Erfahrungen aus der Hauptstadt zum nachhaltigen Wirtschaftsverkehr vor.

  • Axel Hübel (Peutz Consult GmbH) verglich die Geräuschentwicklung von Diesel- und Elektrofahrzeugen und zeigte auf, wo Elektromobilität echte Vorteile bringt.

  • Birgit Heitzer (REWE-Zentralfinanz eG) präsentierte Erkenntnisse aus der Belieferung von REWE-Märkten mit geräuscharmen Konzepten.

  • Bartek Lercel (ALDI SÜD) berichtete von Praxiserfahrungen mit E-Lkw im täglichen Einsatz.

Am Nachmittag stellte Arnd Bernsmann (Fraunhofer IML) das SNAP-Tool vor, mit dem sich Potenziale und geeignete Gebiete für Nachtlogistik identifizieren lassen – ein praxisrelevantes Werkzeug für Unternehmen, die leise Lieferkonzepte umsetzen möchten.

Austausch und Ausblick

Im anschließenden „World Café“ diskutierten Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung die zentralen Fragen:
Welche Rahmenbedingungen braucht geräuscharme Logistik? Wo liegen die größten Potenziale für den Einsatz von E-Lkw? Und wie lassen sich Lieferverkehre in Off-Peak-Zeiten wirtschaftlich gestalten?

Die Ergebnisse machten deutlich: Elektromobilität bietet Unternehmen die Chance, nicht nur Emissionen zu senken, sondern auch wirtschaftliche Vorteile durch flexiblere Lieferzeiten und eine bessere Auslastung der Infrastruktur zu realisieren.