Das Leistungszentrum Logistik und IT geht mit einem thematischen Fokus in seine dritte Förderphase: In diesem Jahr sollen die Weichen für den Aufbau eines »Centrums für Sicherheit autonome Systeme in der Logistik CeSaS« gestellt werden.
Das Umsetzungskonzept baut auf dem bewährten Konzept der Research-Clans auf. »Diese interdisziplinären und institutsübergreifenden Forschergruppen bilden unseren wissenschaftlich-inhaltlichen Kern«, so Dr. Michael Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, das das Leistungszentrum in 2021 mit 1,5 Millionen Euro fördert. Vier Research-Clans – Autonome logistische Systeme, Kognitive Ergonomie, Gestaltung soziotechnischer Systeme sowie Maschinelles Lernen – werden ihre Forschungsschwerpunkte in Anknüpfung an die bisherigen Arbeiten und unter Berücksichtigung der neuen thematischen Fokussierung setzen. Im Vordergrund stehen dabei Lösungen zur Gewährleistung der Sicherheit – insbesondere im Sinne von Safety – autonomer logistischer Systeme. Jedem Clan sind ein oder mehrere Labs zugeordnet, beispielsweise ein Kommissionier- und ein Exoskelett-Testzentrum oder das XR-Lab zur Erforschung von Mixed Reality-Anwendungen. Das erste Halbjahr im Förderzeitraum steht dabei insbesondere im Zeichen des Auf- und Ausbaus dieser Forschungsinfrastrukturen.
Akzeptanz von hybriden Systemen fördern
Das Forschungsthema Safety, Security und Privacy ist insbesondere in der Logistik von hoher Relevanz und beinhaltet zwei gegensätzliche Ausprägungen – hohe Automatisierung einerseits und viele manuelle Tätigkeiten (Kommissionieren, Sortieren, Verpacken, etc.) andererseits. Der Mensch steht dabei auch weiterhin im Fokus, die Technik muss zur idealen Unterstützung befähigt werden. Bei zunehmender Digitalisierung und der Notwendigkeit eines Datenaustausches zwischen Menschen und autonomen Systemen rücken die Arbeitssicherheit, die Datensicherheit und den Schutz der Privatsphäre im betrieblichen Umfeld in den Fokus der Untersuchungen. Ziel ist es, die Akzeptanz von hybriden Systemen aus Mensch und Maschine zu fördern. Vor diesem Hintergrund sind die wissenschaftlichen und technischen Erfolgsaussichten für industrienahe Forschung im skizzierten Leistungsbereich exzellent.
Neben der fachlich-wissenschaftlichen Arbeit entstehen in den Research-Clans skalierbare Transferpakete. »Die Weiterentwicklung der vorhandenen Transferinfrastruktur steht ganz oben auf unserer Agenda: Unser Fokus liegt auf der Skalierung der bisherigen Arbeiten in die industrielle Anwendung«, so Dr. Matthias Parlings vom Fraunhofer IML, der für die Transferaktivitäten des Leistungszentrums verantwortlich zeichnet. Das Herzstück der Infrastruktur bildet dabei das neue PACE-Labor zur Echtzeitdatenerfassung und -analyse autonomer logistischer Systeme wie z.B. Drohnen, Fahrerlose Transportsysteme.
Foto: Fraunhofer IML