Leistungszentrum Logistik und IT startet in zweite Förderphase

Dortmund, Februar 2020 – Transfer innovativer Ideen, Modelle und Projekte im Fokus – Wissenschaftliche Institutionen vernetzen, Kompetenzen unterschiedlicher Akteure zusammenbringen: Das Leistungszentrum Logistik und IT kann die erfolgreiche Arbeit der ersten Förderphase von 2016 bis 2019 weiter fortführen. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Leistungszentrums in der zweiten Förderphase bis Ende dieses Jahres liegt nunmehr auf dem Transfer von der Forschung in die Wirtschaft. »Nachdem wir in den vergangenen Jahren viele visionäre Themen und wegweisende interdisziplinäre Projekte auf den Weg gebracht haben, bringen wir die Spitzenforschung nun direkt dahin, wo sie gebraucht wird: in die Wirtschaft«, so Michael Schmidt vom Leitungsteam des Leistungszentrums. » Die Fortführung des Leistungszentrums wurde nach einer erfolgreichen Evaluation der Aktivitäten bereits Ende des vergangenen Jahres durch die federführende Fraunhofer-Gesellschaft bewilligt. Jetzt liegt auch die Zusage des Landes NRW für die weitere Förderung vor.

Das Leistungszentrum Logistik und IT gehört zu den insgesamt 16 Leistungszentren der Fraunhofer-Gesellschaft, die den Schulterschluss der universitären und außeruniversitären Forschung mit der Wirtschaft organisieren. Getragen wird es von den Fraunhofer-Instituten für Materialfluss und Logistik IML sowie für Software- und Systemtechnik ISST, der TU Dortmund und dem IfADo Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.

Erfolgreiche Clan-Struktur wird mit neuen Projekten fortgesetzt. Für die zweite Förderphase wurden die Research-Clans neu organisiert. Insgesamt acht interdisziplinär und institutionsübergreifend besetzte Forschergruppen werden nun die Zukunftsthemen aus Logistik und Informationslogistik vorantreiben. Die neue Clanstruktur ist das Ergebnis eines umfassenden Bewerbungsprozesses: Mitte des vergangenen Jahres hatte das Leistungszentrum die Wissenschaftler am Standort dazu aufgerufen, konkrete Projekte und Projektideen für die weitere Arbeit des Leistungszentrums einzureichen. »In den vergangenen drei Jahren haben wir eine Forscher- und Innovations-Community aufgebaut, die den Wert der institutionenübergreifenden Zusammenarbeit am Wissenschaftsstandort Dortmund und den unkomplizierten Zugang zu Versuchshallen, Test- und Experimentierfeldern aller Einrichtungen zu schätzen weiß«, so Christoph Pott, ebenfalls Mitglied des Leitungsteams. »Die Beteiligung an unserem Aufruf für neue Projektideen war daher entsprechend groß.«
Die Auswahl der Projekte trafen die Forscher nicht zuletzt auf der Basis einer sogenannten Forschungslandkarte – einem der zentralen übergreifenden Projekte des Leistungszentrums. Die Forschungslandkarte verknüpft Trendthemen und Anwendungsgebiete der Logistik am Standort miteinander, so dass sich Forschungsschwerpunkte und -potenziale erstmals auf einen Blick ablesen lassen.
Auf der Basis der erfolgreichen Arbeit der zuletzt zehn Clans in Verbindung mit den neuen Projekteinreichungen stellte das Leistungszentrum die neuen Clans zusammen. Christoph Besenfelder vom Leitungsteam: »Die Struktur der Research-Clans ist ein Erfolgsmodell: Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Forschergruppen haben wir in den vergangenen Jahren viele neuartige Forschungsansätze weiterentwickeln und vertiefen können.« Bei der neuen Zusammenstellung wurde darauf geachtet, dass in den einzelnen Clans noch mehr unterschiedliche Institutionen vertreten sind als vorher.
Einige der neuen Clans verfolgen gar zwei oder mehr sogenannte »Workstreams«, die mit der Entwicklung von Demonstratoren und der Durchführung von Studien dem Transfergedanken Rechnung tragen. Der Clan »Angewandte Kognitive Ergonomie« betreibt dabei beispielsweise ein Testzentrum für Kommissioniertechnologien. Der Clan »Digital Health Care« fokussiert sich auf Anwendungsfälle im Gesundheitswesen, im Clan »Informationslogistik« werden die originären Disziplinen der Logistik und Informatik verschmolzen. Im Clan »Mensch-Technik-Interaktion« soll unter anderem ein autonomes Transportsystem zur Marktreife geführt werden. Der Clan »Autonome logistische Systeme« überführt Forschungsthemen zu Robotik und Autonomie am Standort in Praxisprojekte. Als Querschnittsclans fungieren die Clans »Maschinelles Lernen« und »Geschäftsmodelle und Innovationstransfer« und unterstützen die anderen Clans mit ihren Forschungsergebnissen.

Die Clans des Leistungszentrums im Überblick (alphabetische Ordnung)
• »Angewandte Kognitive Ergonomie«
Workstreams: Kognitive Ergonomie, Testzentrum Kommissioniertechnologien
• »Autonome logistische Systeme«
Workstreams: Autonome Multi-Roboter-Systeme, KI zur Steuerung logistischer Systeme, Modellierung von menschlichem Verhalten in logistischen Systemen, IT für die Silicon Economy
• »Digital Health Care«
Workstreams: Digitale Krankenhausprozesse, Social Networked Health
• »Geschäftsmodelle und Innovationstransfer«
• »Informationslogistik«
Workstreams: Usage Control Policies in Data Economics, Digitale Architekturen in der Logistik
• »Maschinelles Lernen«
• »Mensch-Technik-Interaktion«
Workstreams: Gestaltung soziotechnischer Systeme, Virtual Reality
• »Software Engineering in der Intralogistik«

Foto: Leistungszentrum Logistik und IT