Das Leistungszentrum Logistik und IT hat ein »Escape Game« zur Vermittlung neuester logistikwissenschaftlicher Inhalte entwickelt, in dem Teilnehmer zum Knacken von Schlössern und Codes verschiedene innovative Technologien nutzen.
Was steckt hinter dem neuen Format des Leistungszentrums?
Michael Fiolka: Der Nutzen neuer Technologien ist oft schwer erklärbar. Deshalb machen wir sie erlebbar. In unserem Escape Game geben wir Besuchern die Möglichkeiten, neue Technologien spielerisch zu entdecken. Dabei verstehen wir dieses Angebot als Baustein zum Wissenstransfer: Insbesondere Vertreter von Unternehmen, aber auch aus Politik und Gesellschaft, etwa von Schulen, erhalten über das Escape Game einen Einblick in die Logistik von morgen und in die Arbeitswelten der Zukunft.
Was versteht man eigentlich genau unter Escape Games?
Husna Akhtar: Escape Games sind Computerspiele aus dem Genre der Adventuregames. Man spielt sie zu Hause am Rechner oder »live« in so genannten Escape Rooms, die es in immer mehr Städten gibt. Inzwischen gibt es aber auch spezielle Anwendungen für die Wirtschaft, die auf dem Prinzip der Escape Games basieren.
Michael Fiolka: So hat der Lehrstuhl für Unternehmenslogistik der TU Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML bereits vor einiger Zeit in Konzept für ein Escape Game entwickelt, in dem Augmented Reality erfahrbar wird. Dieses Game wird heute im Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik eingesetzt. Unlängst hat auch »Digital in NRW – Kompetenz für den Mittelstand« Unternehmen in einem Praxisworkshop dazu aufgefordert, die »Rätsel der Instandhaltung« in einem Escape Game zu lösen. Dabei wird die Störung einer Maschine in Form eines Spielszenarios simuliert.
Husna Akhtar: Die Idee, logistische Aufgabenstellungen spielerisch zu lösen, haben wir nun auch im Leistungszentrum Logistik und IT aufgegriffen. Mit einer Kaskade an Aufgaben und Rätseln aus unserem Wissenschaftsbereich können wir durch unser Escape Game einen Einblick in ausgewählte Forschungsthemen des Leistungszentrums geben.
Welche neuen Technologien kommen dabei zum Tragen?
Michael Fiolka: Technologien, die auch Gegenstand der Arbeit unserer Research Clans sind oder in Enterprise Labs genutzt werden. Das Besondere ist, dass wir im Escape Game nicht nur Hardware und Software einer wissenschaftlichen Einrichtung zeigen, sondern die besten Demonstratoren unterschiedlicher Partner zusammenstellen können: also beispielsweise den 3D-Drucker aus dem Fraunhofer IML, die VR-Brillen aus dem Innovationslabor oder die AR-Brillen Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der TU Dortmund. Der Besucher erhält also einen Einblick in Forschungsfelder am gesamten Wissenschaftsstandort.
Wie genau läuft das Escape Game ab?
Husna Akhtar: Die Besucher finden im Escape Game nach einer kurzen Story-Einweisung eine Reihe von Hinweisen vor, aus denen sie sechs Codes zum Aufschließen von sechs Schlössern generieren können. In rund 45 bis 60 Minuten lassen sich die Aufgaben bewältigen.
Michael Fiolka: Mal verbergen sich die Hinweise in unseren Fachpublikationen, mal in einer Präsentation auf unserem Multitouch-Tisch. Zum Lösen der Aufgaben kommt dann aber auch ein 3-D-Drucker zum Einsatz.