Für die zweite Förderphase hatte das Leistungszentrum die Forscher am Wissenschaftsstandort Dortmund dazu aufgerufen, sich mit kreativen und zukunftsweisenden Projekten um die Aufnahme in die Research-Clans zu bewerben – mit großem Erfolg.
Die Research-Clans sind ein Erfolgsmodell des Leistungszentrums. Was zeichnet diese interdisziplinären Forschergruppen genau aus?
Christoph Pott: Die Research-Clans dienen der Förderung der interdisziplinären und partnerübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich Logistik und Informationslogistik am Wissenschaftsstandort Dortmund. Jeder Clan verfolgt ein Schwerpunktthema und beleuchtet es in diversen Projekten aus unterschiedlichen fachlichen Richtungen. Diese Struktur hat sich in der ersten Förderphase des Leistungszentrums von 2016 bis 2019 bewährt.
Christoph Besenfelder: Damit ist es uns gelungen, eine Forscher- und Innovations-Community auszubauen, die den Wert der institutionenübergreifenden Zusammenarbeit am Wissenschaftsstandort Dortmund und den unkomplizierten Zugang zu Versuchshallen, Test- und Experimentierfeldern aller Einrichtungen zu schätzen weiß.
Michael Schmidt: Die Struktur der Research-Clans zeichnet unser Leistungszentrum besonders aus. Gerade durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Forschergruppen haben wir in den vergangenen Jahren viele neuartige Forschungsansätze weiterentwickeln und vertiefen können.
Für die Weiterführung der Clans in der zweiten Förderphase hatte das Leistungszentrum einen Bewerbungsaufruf gestartet. Was hat dieses Vorgehen gebracht?
Christoph Pott: Tatsächlich hatten wir bereits Mitte 2019 alle Forscher am Standort dazu aufgerufen, konkrete Projekte und Projektideen für die weitere Arbeit des Leistungszentrums einzureichen. Die Resonanz war enorm. Das zeigte uns, wie groß das Potenzial in der Logistikforschung ist und dass die Akteure am Wissenschaftsstandort Dortmund für ihre spannenden Themen brennen. Die hohe Beteiligung ist zudem ein Ausdruck davon, wie vernetzt und verzahnt die verschiedenen Institutionen und Akteure am Standort dank des Leistungszentrums bereits miteinander arbeiten. Denn eine Grundvoraussetzung war die gemeinschaftliche Bewerbung von mindestens zwei Partnern des Leistungszentrums.
Wie wurden die neuen Projekte für die Research-Clans ausgewählt?
Christoph Besenfelder: Die Projekte haben wir zum einen danach ausgewählt, dass sie an die erfolgreiche Arbeit der Research-Clans anknüpfen, zum anderen aber auch auf Basis unserer Forschungslandkarte – einem der zentralen übergreifenden Projekte des Leistungszentrums. Die Forschungslandkarte verknüpft Trendthemen und Anwendungsgebiete der Logistik am Standort miteinander, so dass Forschungsschwerpunkte und -potenziale erstmals auf einen Blick abgelesen werden konnten. Mit den neuen Projekten können wir nun nicht zuletzt auch weiße Flecken auf der Forschungslandkarte füllen und die Landkarte mit den Ergebnissen aus diesen Projekten natürlich weiter fortschreiben. Insgesamt haben wir für die zweite Förderphase, die mit einem Jahr ja deutlich kürzer ist als die erste, dann acht Clans zusammengestellt.
Eine große Rolle in der zweiten Förderphase spielt das Thema Transfer. Wie setzen die neuen Research-Clans das um?
Michael Schmidt: Die Research-Clans sind natürlich ein wesentliches Instrument, um den Transfergedanken zu verwirklichen und Forschung in die Anwendung bzw. in die Wirtschaft zu bringen. Vor diesem Hintergrund waren die Forscherteams bereits mit der Bewerbung ihrer Themen- und Projektideen dazu aufgerufen, konkrete Vorschläge zur Transfergestaltung einzubringen. Wir sind uns sicher, dass wir hier in der zweiten Förderphase zahlreiche innovative Formate präsentieren können. Last, but not least, wird über die Forscher, die sowohl in den Research-Clans als auch in den Pilotprojekten tätig sind, ein direkter Transfer der Erkenntnisse aus dem Wissenschaftlichen Kompetenzfeld in die Anwendung erfolgen.
Christoph Pott, Christoph Besenfelder und Michael Schmidt sind Mitglieder des Leitungsteams des Leistungszentrums Logistik und IT und zeichneten für den Bewerbungsprozess um die Aufnahme in die Research-Clans verantwortlich.
Foto: Michael Neuhaus/IML